Römerroute Rheinhessen - Regionalparkideen

“Massiv aus Stein - Römische Gottheiten”

Veranstaltung: 11:30 - 13:30

Während der Öffnungszeiten kann zudem die Römerabteilung des Museums besichtigt werden.

 

Öffnungszeite

  • Mo. bis  Fr.: 10.00 - 12.30 und 13.30 - 16.30 Uhr
  • Sa., So. und an Feiertagen: 10.00 - 12.00 und 14.00 - 16.30 Uhr

 

- Der Eintritt ist frei -

 

www.museum-alzey.de 

Massiv aus Stein – Römische Gottheiten

Das letzte Wochenende des April gehört in Rheinhessen nun schon zum elften Mal der Geschichte und Kultur der Römer. Selbstverständlich beteiligt sich auch das Museum Alzey an dem Veranstaltungsreigen mit einer Führung am Sonntag, dem 29. 4. unter dem Titel: „Massiv aus Stein – Römische Gottheiten“. Denn Sandsteine, die im Rotliegend-Zeitalter vor 300 Millionen Jahren entstanden, bilden fast ausnahmslos das Ausgangsgestein für die zahlreichen in der Steinhalle des Alzeyer Museums ausgestellten römischen Weihesteine und Architekturfragmente.

Offensichtlich wussten die Steinmetze des vicus Altiaium den hier anstehenden „Flonheimer Sandstein“ zu schätzen. Das heißt nicht, dass er tatsächlich aus den Steinbrüchen Flonheims stammte. Denn „Flonheimer Sandstein“ ist ein Sammelbegriff, der allgemein für den Sandstein der Region verwendet wird.

 

Insbesondere im 2. und 3. Jh. n. Chr. war die Auftragslage für Steinmetze in der prosperierenden Siedlung an der Selz offensichtlich sehr gut. Als antiker Kurort besaß Alzey einen Tempelbezirk, in dem zahlreiche Heil- und Wassergottheiten den Besuchern, Einheimischen wie Fremden, hilfreich zur Seite standen. Apollo Grannus und Demioncus, Sirona und Sul gewidmete Tempelbauten und Weihesteine sorgten für reiche Beschäftigung.

Auch die Nymphen gehören in diesen Kontext. Ein für sie am 22. November 223 von den VICANI ALTIAIENSES aufgestellter Weihestein begründet zugleich das identitätsbestimmende Selbstverständnis Alzeys als einer der ältesten Römerstädte Deutschlands.

Weihedenkmäler wurden aber auch für Gottheiten aus dem Umfeld des Arbeitslebens – so Minerva, Vulcanus oder Hercules – gestiftet und natürlich für Jupiter, Staatsgottheit und höchster der römischen Götter. Zumindest acht Jupitersäulen hatte man ihm in Alzey errichtet. Und auch für die aus dem Orient stammenden Erlösungsreligionen – so der Mithras- und der Kybele- bzw. Magna-Mater-Kult – bestand ein Bedarf an baulicher Infrastruktur und eine Nachfrage nach Weihesteinen.

Alle Römerfreunde sind herzlich zu dieser kostenfreien Veranstaltung und zu einem Glas römischen Würzwein um 11,30 Uhr in die Antoniterstraße 41 eingeladen.